Kindesmisshandlung

Verbesserung des Schutzes vor Kindesvernachlässigung und -misshandlung durch die Entwicklung eines anamnestischen Anhaltsbogens

Gewalt gegen Kinder kann folgende Formen annehmen:

- Körperliche Gewalt

- Seelische Gewalt

- Vernachlässigung

- Sexuelle Gewalt

Gemeinsam ist all diesen Formen von Gewalt, dass sie nicht zufällig geschehen und dass sie zu Verletzungen, Entwicklungsverzögerungen und sogar zum Tode führen können.

Gewalt in der Familie

Gewalt gegen Kinder wird fast immer im unmittelbaren Sozialraum der Kinder und Jugendlichen, häufig in der Familie, ausgeübt. Oft ist die Gewaltanwendung der Erwachsenen ein Ausdruck eigener Hilflosigkeit und Überforderung, verursacht etwa durch sozioökonomische oder psychische Belastungen. Frühzeitige Hilfen, bei denen verschiedene Institutionen unterstützend zusammenarbeiten, tun not.

Früherkennungsuntersuchungen (U) als Chance

Die niedergelassenen Kinder- und Jugendärzt*innen führen regelmäßig Früherkennungsuntersuchungen durch, die sogenannten U´s - allein neun Früherkennungsuntersuchungen bis zum fünften Lebensjahr. Obwohl die Kinder in der Regel sehr genau und vollständig untersucht werden, finden Ärzt*innen selten Hinweise für eine Kindeswohlgefährdung. Es gibt nur wenige sichtbare Symptome, die uns Ärzt*innen alarmieren. Dennoch bieten die U´s eine große Chance – wenn sie nämlich genutzt werden - um gefährdete Kinder und Familien zu erkennen, bevor es zur Anwendung von Gewalt kommt. Wenn es also mit Hilfe geeigneter Instrumente gelänge, Hinweise auf Risiken, auf Bedrohung durch Gewalt zu erfassen, wäre eine sofortige Intervention und Hilfe möglich. Mit einer Gruppe von Wissenschaftlern der Universitäten Hamburg und Düsseldorf validiert die SK+J derzeit einen anamnestischen Anhaltsbogen für jede der neun Früherkennungsuntersuchungstermine, der Kinder- und Jugendärzt*innen hilft, frühzeitig Risikofamilien zu identifizieren.

 

 

 

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