Warum braucht es Versorgungsforschung

Die Erwartungen der Eltern und der Öffentlichkeit an die Leistungsfähigkeit und Arbeitsqualität der Ärztinnen und Ärzte für Kinder- und Jugendmedizin sind sehr hoch. Sie müssen täglich körperlich akut und chronisch kranke Kinder versorgen. Da sich das Krankheitsspektrum bei Kindern und Jugendlichen von den körperlichen mehr zu den psycho-sozialen Erkrankungen verlagert hat, müssen sie in jährlich zunehmend größeren Umfang Kinder und Jugendliche betreuen, die mit Entwicklungsstörungen, Leistungsstörungen, emotionalen Störungen wie Ängsten, Depressionen, emotionaler Fehlregulation und Verhaltensstörungen wie Fremd- und Selbstaggressionen in die Praxen kommen.

Zu täglichen Versorgungsleistungen in Kinder- und Jugendarztpraxen gehören:

  • Diagnostik und Behandlung akut und chronisch kranker Kinder,
  • Betreuung von Eltern und Kindern bei Entwicklungsstörungen und/oder Leistungsstörungen,
  • Beratung der Familien und Kinder mit emotionalen Störungen und Verhaltensstörungen,
  • Beratungen bei den sogenannten „neuen Erkrankungen“ der Kinder- und Jugendmedizin in Form psycho-sozialer, „soziogener“ Störungen wie Medienabhängigkeit, Mobbing und Abweichungen im altersgerechten Verhalten,
  • psychosoziale Betreuung von Kindern und Eltern mit traumatisierten Erfahrungen wie nach Kindesmisshandlung und -vernachlässigung oder infolge eines Lebens unter sozialen Stressfaktoren wie bei Trennung, Gewalt und Armut in der Familie, bei Flucht und/oder sozialer Diskriminierung,
  • Unterstützung der Förderung von Bildung aller Kinder und Jugendlichen von Geburt an, denn Menschen mit Bildung gehen in der Regel besser mit Gesundheit um.

Die Präventionsarbeit ist eine weitere, gesellschaftlich wichtige Aufgabe in den Kinder- und Jugendarztpraxen. Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzte führen jährlich ca. 6 Millionen Früherkennungsuntersuchungen und Impfungen durch, was höchste Qualität der in den Kinder- und Jugendarztpraxen durchgeführten Leistungen voraussetzt. Das von den Eltern erbrachte Vertrauen der Eltern zu den Kinder- und Jugendarztpraxen zeigt sich u. a. in der hohen Teilnahmerate an den Früherkennungsuntersuchungen.

Das Sozialengagement gerade für benachteiligte Kinder und Jugendliche erhält in den Kinder- und Jugendarztpraxen besonders große Aufmerksamkeit. Der Einsatz für die Chancengleichheit aller Kinder und Jugendlicher auf allen gesellschaftlichen Ebenen wird als wichtige Aufgabe angesehen.

Auf diese Anforderungen müssen die Kinder- und Jugendarztpraxen vorbreitet sein.

 

Für die Unterstützung der Versorgungsleistungen, der Präventionsarbeit und des Sozialengagements in den Kinder- und Jugendarztpraxen durch die Stiftung bedeutet dies:

  • Angebote zu Weiterbildungen für Kinder- und Jugendärzte,
  • Durchführung und/oder Mitwirken an wissenschaftlichen Projekten zur Verbesserung der Qualität kinder- und jugendärztlicher Versorgung,
  • Beratungen zur Förderung der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen gerade aus einem Risikoumfeld mit unterschiedlichen Ursachen wie z. B. Armut, Bildungsferne, psychisch kranke Eltern, soziale Milieubelastungen,
  • Beitrag zur Standardisierung und Qualitätssicherung von Früherkennungsuntersuchungen vom 3. Lebenstag an bis zum 17. Lebensjahr (U2 - U11, J1, J2),
  • Verbesserung der Impfbereitschaft entsprechend den öffentlichen STIKO-Empfehlungen in der Gesellschaft.

Besonders die Gruppe sozial benachteiligter Eltern, Kinder und Jugendlicher muss erreicht werden. Für jedes Kind und jeden Jugendlichen muss die Teilhabe an der allgemein üblichen gesundheitlichen Versorgung möglich sein.

Die Stiftung will bei der umsetzung dieser Aufgaben helfen!

Um diese Ziele erreichen zu können,
 braucht die Stiftung ideelle und finanzielle Unterstützung!


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